IT-Verband springt für Microsoft in die Bresche

Im Kampf gegen seine Spaltung erhält Microsoft Unterstützung von kleineren und mittleren Unternehmen aus der IT-Branche.

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Von
  • Christian Rabanus

Im Kampf gegen seine Spaltung erhält Microsoft jetzt Unterstützung von der Association for Competitive Technology (ACT). Dieser Verband versteht sich vor allem als Vertretung der kleineren und mittelgroßen Unternehmen aus der IT-Branche. Aber auch große Konzerne gehören der ACT an, unter anderem Microsoft selbst. In einer Eingabe an das Gericht des Bezirks Columbia, vor dem das Monopol-Verfahren gegen Microsoft ausgetragen wird, fordert die ACT, dass in dem Verfahren auch die von einer Aufspaltung Microsofts betroffenen Unternehmen angehört werden.

Die ACT befürchtet, dass eine Aufspaltung von Microsoft in eine Windows- und eine Anwendungs-Firma mit beträchtlichen Kosten für Dritte verbunden wäre: In einer im Auftrag der ACT durchgeführten und Ende Februar vorgelegten Studie kommt der Wirtschaftwissenschaftler Stan Liebowitz zu dem Ergebnis, dass die Aufspaltung die Konsumenten und die IT-Branche rund 30 Milliarden Dollar kosten würde. Diese Kosten drohten vor allem dadurch zu entstehen, dass sich der Windows-Standard nach einer Zerschlagung von Microsoft auflösen würde und die Unternehmen folglich viel Geld in die Anpassung ihrer Produkte an neue Plattformen investieren müssten. Letztlich würde die Aufteilung dazu führen, dass die Konsumenten weniger Produkte zur Auswahl hätten und höhere Preise für die Software zahlen müssten.

ACT-Präsident Jonathan Zuck fordert deshalb, dass vor der Festlegung des Strafmaßes die Unternehmen gehört werden, die unter der vom US-amerikanischen Justizministerium favorisierten Strafe zu leiden hätten. Er bezweifelt, dass die vorgeschlagene Strafe dem Ziel dienen kann, den Wettbewerb zu stärken. "Bislang war der Fall ein Kampf der Titanen", sagte Zuck. "Es ist jetzt höchste Zeit, dass alle Beteiligten einen Eindruck davon bekommen, welche Auswirkungen der extreme Vorschlag der Regierung auf die Unternehmen hätte, die schuldlos darunter zu leiden hätten." (chr)