IBM setzt große Hoffnungen in Software zur Miete

An das Geschäft mit Mietsoftware über das Internet hat IBM große Umsatzerwartungen. Denn die Softwaresparte ist der wichtigste Ertragsbringer des IT-Konzerns und soll weiter gestärkt werden.

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  • dpa

Der US-Computerkonzern IBM hat große Umsatzerwartungen an das Geschäft mit Mietsoftware über das Internet. "Wir sehen für uns ungeheures Potenzial", sagte Kristof Kloeckner, Chefstratege von IBM Software, gegenüber der Financial Times Deutschland. Genaue Umsatzziele nannte er dem Bericht zufolge nicht.

IBM experimentiere derzeit mit dem Geschäftsmodell, Programme über das Internet zu vermieten. "Experimentieren heißt aber nicht, dass wir das nicht ernsthaft betreiben", betonte Kloeckner. In jüngster Zeit verzeichnen Softwareanbieter wie etwa SalesForce.com wachsenden Erfolg mit dem Konzept, Unternehmensanwendungen und entsprechende Server-Kapazität über das Internet zu vermieten, wobei aufwendige Installationen und Wartung für die Kunden entfällt.

Die Softwaresparte ist der wichtigste Ertragsbringer für IBM und soll gestärkt werden. "Software ist ein wesentlicher Motor für Wachstum. Wir wollen bis 2010 insgesamt 50 Prozent unserer Erträge aus dem Softwaregeschäft erzielen", kündigte Kloeckner an. Im ersten Quartal machte die Sparte bei 4,8 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Vorsteuergewinn von 1,3 Milliarden Dollar. Der Gesamtkonzern kam auf Erlöse von 24,5 Milliarden Dollar und einen Gewinn vor Steuern von 3,2 Milliarden Dollar.

Beobachter trauen dem Mietsoftware-Geschäftsmodell zu, die Softwareindustrie umzuwälzen. "Es ist wahrscheinlich, dass ein enormer Kampf zwischen Softwarekonzernen und Anbietern von Mietprogrammen entsteht", zitiert der Bericht aus einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zum Markt für Firmensoftware 2008.

Tatsächlich sei das Vermieten für viele Softwarefirmen Neuland und sorge für Anlaufschwierigkeiten. "Noch ist nicht ganz klar, welche Programme auf breiter Basis über das Internet erfolgreich sein können und wo die größten Zielgruppen sind", habe Kloeckner zugegeben. Ziel ist es, dass Firmen, die sich die Programme nicht leisten können, über das Internet Datenbanken, Verbindungssoftware, Analyseprogramme oder Rechnerleistung mieten können, sagte Kloeckner. (dpa) / (map)