IBM packt Nvidia-Fermi-Karten in Supercomputer

Kurz vor der Supercomputer-Konferenz im Hamburg kündigt IBM den Einsatz von GPGPU-Beschleunigern in HPC-Cluster-Knoten an.

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Kurz vor der Supercomputer-Konferenz ISC10 in Hamburg, auf der auch die neueste Top500-Liste verkündet werden wird, kündigt IBM eine neue Variante der eigentlich für besonders dicht gepackte Cloud-Computing-Rechenzentren entwickelten iDataPlex-Server an. Sie lässt sich für den Einsatz in High-Performance-Computing-(HPC-)Clustern mit GPGPU-Karten bestücken lässt.

Die neuen Systeme mit iDataPlex-Rechenknoten heißen IBM Intelligent Cluster und lösen das im Laufe der Jahre immer wieder verbesserte System Cluster 1350 ab; weiterhin unterstützt wird das Extreme Cluster Administration Toolkit (xCAT), das nun trendiger Extreme Cloud Administration Toolkit heißt.

Eines der HPC-Cluster-Racks von IBM fasst maximal 84 Dual-Socket-Knoten des Typs iDataPlex dx360 M3, in denen jeweils zwei Intel Xeon 5600 stecken, also zwei Hexa-Core-Prozessoren der Westmere-Generation mit bis bis zu 2,93 GHz (Xeon X5670). Damit kommt ein Schrank auf 1008 CPU-Kerne und eine gesamte theoretische Rechenleistung von 11,8 TFlops bei Gleitkomma-Berechnungen mit doppelter Genauigkeit (Dual Precision, DP).

Alternativ passen in einen Schrank auch 42 iData-Plex-Einschübe, von denen jeder wiederum mit zwei der Grafikkarten-ähnlichen GPGPU-"Rechenmodule" Nvidia Tesla M2050 bestückt ist. Jede Karte schluckt bis zu 225 Watt, weshalb die Hälfte der Einschübe pro Schrank entfallen muss (504 CPU-Kerne) und also nur noch 5,9 TFlops an CPU-Rechenleistung bereitstehen. Die 84 Fermi-Chips auf den Tesla M2050 liefern aber sehr viel höhere Rechenleistung, nämlich zusammen 43,3 TFlops, sodass die gesamte theoretische (DP-)Rechenleistung pro Rack auf 49,2 TFlops klettert. Die maximale Leistungsaufnahme pro Rack steigt dabei nur von 27,55 auf 30,99 Kilowatt. Das ist absolut gesehen allerdings ein sehr hoher Wert, den nur speziell ausgestattete Rechenzentren von Stromversorgung und Klimatisierung her bewältigen.

Statt der nicht nur mit leistungsfähigeren GPU-Chips der Fermi-Generation, sondern auch mit mehr und per ECC vor Fehlern geschütztem Speicher bestückten Tesla M2050, die IBM ab dem 4. August ausliefern will, kann man auch die ältere Tesla M1060 ordern. (ciw)