Hacker-Krieg: Pentagon in höchster Alarmbereitschaft

Der chinesisch-amerikanische Hacker-Krieg ist vorerst nicht eskaliert; das Pantagon verstärkt dennoch die Sicherheitsvorkehrungen.

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Von
  • Egbert Meyer

Bisher ist es nicht zur erwarteten Eskalation im chinesisch-amerikanischen Hacker-Krieg gekommen. Bis zum heutigen Nachmittag wurden in den USA die Websites von zwei Ministerien und des Verwaltungschefs des US-Abgeordnetenhauses verunstaltet. Auch auf den Seiten des Bürgermeisters von Philadelphia hinterließen Hacker eine Botschaft. "Nieder mit dem amerikanischen Imperialismus", hieß es dort heute. Das Pentagon hat vorsorglich die Alarmstufe Alpha ausgerufen.

Über konkrete Auswirkungen von vermuteten Anschlägen auf chinesische Websites wurde wenig bekannt. Ein Mitarbeiter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften berichtete heute von von 40 bis 50 Anschlägen, die seit dem Luftzwischenfall über dem Südchinesischen Meer täglich von Hackern beider Länder initiiert würden. Sina.com meldete gestern, dass die Mitglieder US-Hackergruppe PoizonBox angeblich seit dem 1. April regelmäßig Angriffe auf Chinesische Websites starten.

Nach Informationen des Wall Street Journal handelt es sich auf beiden Seiten in den meisten Fällen um harmlosere Streiche. Allerdings vermuteten amerikanische Sicherheitsexperten, das einige Angriffe ernsterer Natur waren, die US-Regierung dies nur nicht eingestehen wolle. Tatsächlich gibt sich das Weiße Haus zurzeit zugeknöpft. Eine Sprecherin erklärte auf Anfragen, dies sei ein sicherheitsrelevantes Thema, zu dem das Weiße Haus keine Angaben mache. Allerdings konnten auch die Mitarbeiter des Internet-Beobachtungsdienstes Attrition keine Angriffe feststellen, bei denen wirklich Schaden angerichtet wurde.

Nach Erkenntnissen der Nachrichtenagentur Reuters haben chinesische Hacker am Montag neue Anschläge angekündigt. So sei auf der Website des Verbands der Honker Chinas, einem Zusammenschluss patriotischer Chinesen, deren Name sich aus dem chinesischen Begriff rote Hacker ableitet, dazu aufgerufen worden, "mit äußerster Gewalt" auf Angriffe von US-Hackern zu reagieren.

Siehe hierzu auch Banges Warten auf den Cyberwar bei Telepolis. (em)