Gute Karten für die digitale Signatur

Die Chipkartenindustrie hofft auf einen Boom, wenn die digitale Signatur bald rechtsgültige Online-Verträge und virtuelle Behördengänge ermöglicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Axel Kossel

Mit der digitalen Signatur soll man künftig nicht nur Geschäfte rechtsverbindlich im Internet abschließen, sondern auch die Steuererklärung oder andere amtliche Dokumente online abgeben können. In fünf bis sechs Jahren werde jeder dafür ein persönliches Siegel in Form einer Chipkarte besitzen, schätzt Jürgen Schwemmer, Referatsleiter Digitale Signatur bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Mit einer solchen Karte lassen sich Dokumente auf dem Computer automatisch signieren und verschlüsseln.

Experten erwarten, dass bereits in ein bis zwei Jahren kein PC mehr ohne einen Schlitz für die Chipkarte auf den Markt kommt. Die Industrie stelle sich auf einen gigantischen Nachfrageschub ein. "Alle bauen Kapazitäten auf", sagte Schwemmer. Die Hersteller hoffen, in den kommenden Jahren weltweit bis zu vier Milliarden Chips absetzen zu können.

Im Rahmen einer Novelle des so genannten Signatur-Gesetzes von 1997 soll die digitale Signatur durch einen Zusatz zum Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) der eigenhändigen Unterschrift gleichgestellt werden. Der Referentenentwurf für das neue Signaturgesetz wird in Kürze in die parlamentarischen Beratungen gehen. Anfang 2001 sollen alle Hürden genommen sein, damit es in Kraft treten kann. (ad)