Grafikkarten als Turbolader für HD-Video-Encoding

Das Transkodieren eines HDV-Videos vom Camcorder ins H.264-Format sollen künftige Grafikkarten mit bis zu 46 Bildern pro Sekunde erledigen.

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Die Grafikchip-Hersteller AMD und Nvidia reden zurzeit gerne und viel über den Einsatz ihrer GPUs als Applikationsbeschleuniger (General-Purpose-GPU, GPGPU). Von der theoretischen Rechenleistung her übertrumpfen Hochleistungs-Grafikchips gewöhnliche x86-/x64-Prozessoren um den Faktor 20 und mehr: Der AMD RV670 der Radeon-HD-3800-Karten etwa bringt es in Form der FireStream 9170 auf 500 GFLOPS, während ein einzelner Core-2-Duo-Kern bei 3 GHz lediglich etwa 24 GFLOPS schafft.

Beim Enkodieren und Transkodieren von HD-Video verarbeiten selbst aktuelle Quad-Core-Prozessoren nur wenige Bilder pro Sekunde, an Echtzeit-Bearbeitung von solchen Videodaten ist also ohne Spezial-Hardware nicht zu denken. Die Firma Elemental Technologies (ETI) will ab Herbst dieses Jahres mit dem RapiHD Accelerator for Adobe Premiere Pro einen GPU-Encoder für H.264-Video verkaufen, der "bis zu 700 Prozent" schneller arbeiten soll als solche, die gewöhnliche Prozessoren nutzen. Im Product Brief (PDF-Datei) zu dem RapiHD-Beschleuniger für Adobe Premiere Pro CS3 nennt die Firma ETI allerdings eine Nvidia-Quadro-Grafikkarte mit einer GPU ab G80-Generation als Voraussetzung; die billigeren Consumer-Grafikkarten werden demnach nicht unterstützt. Einen Preis für den schnellen Encoder nennt ETI bisher nicht.

Auf YouTube ist unterdessen ein Video von einer Nvidia-Presseveranstaltung in den USA aufgetaucht, das den Einsatz des RapiHD-Encoders auf einer Grafikkarte mit einer GPU der kommenden GT200-Generation zeigt; die Software transkodiert HDV-(Camcorder-)Videomaterial mit 1440 × 1080 Bildpunkten ins H.264-Format und verarbeitet dabei rund 46 Frames pro Sekunde.

Das Video von der Nvidia-Veranstaltung zeigt noch einen anderen Video-Transcoder namens BadaBOOM Media Converter mit ETI-Technik, die offenbar auf CUDA aufsetzt. Diese Software nutzt die GPU, um 720p-HD-Video in ein iPod-taugliches Format umzurechnen, und verarbeitet dabei 150 Frames pro Sekunde. (ciw)