GoStudent führt GoVR ein: Sprachen zusammen im virtuellen Raum lernen

Seit der Vorstellung von Apples Vision Pro ist VR wieder in aller Munde. GoStudent startet mit GoVR eine Lern-Anwendung, die situatives Sprachenlernen fördert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen

Wie bestelle ich im Ausland ein Eis? Was man in so einer Situation am besten sagt, kann via GoVR in virtueller Realität geübt werden.

(Bild: GoStudent)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Zwischen dem formalen Lernen einer Sprache etwa im Schulunterricht und der situativen Anwendung in der freien Wildbahn kann es große Unterschiede geben. Auch Menschen mit den besten Schulnoten in einer Fremdsprache können in der alltäglichen Interaktion im Ausland erst einmal ins Schleudern geraten. Deshalb arbeiten Fremdsprachenlehrkräfte gerne mit Rollenspielen oder geleiteten Auslandsreisen. Der Nachhilfe-Anbieter GoStudent will insbesondere der Imitation konkreter Begegnungen beim Sprachenlernen nicht nur sprichwörtlich mehr Raum geben.

Dafür ist GoStudent eine Partnerschaft mit den Unternehmen Immerse und Meta eingegangen. Zusammen mit diesen Firmen führt der Lernanbieter eine virtuelle Sprachlernplattform mit dem Namen GoVR ein, die sich an Heranwachsende von 13 bis 18 Jahren richten soll. Das Unternehmen Immerse hat sich bereits auf VR-Trainingsplattformen spezialisiert. Meta unterstützt GoVR unter anderem durch die Spende von VR-Headsets der Reihe Meta Quest 2.

Das Angebot startet am 13. Juni in Österreich, Deutschland und der Schweiz und bietet zunächst Englischunterricht mit Muttersprachlern aus Großbritannien an – dies mache den Unterricht authentisch und qualitativ hochwertig, erklärte das Unternehmen. In Zukunft soll der Service auf weitere Länder ausgedehnt werden. Voraussichtlich Ende 2023 oder Anfang 2024 soll das Lernangebot in anderen Ländern und Sprachen verfügbar sein. Welche genau dies sein werden, ist aktuell noch nicht bekannt.

Laut GoStudent sind momentan mehr als 40 virtuelle Orte für Übungsszenarien begehbar. Die Umgebungen reichen von Restaurants und Comedy Clubs bis hin zu Fernsehstudios und einer einsamen Insel. Jeden Monat sollen neue Orte hinzukommen, um den Lernort interessant und motivierend zu halten.

GoVR-Lektionen sollen dort jeweils 50 Minuten dauern. Jede Klasse bestehe aus einem bis zu acht Schülerinnen und Schülern. Die Kurse sollen zwischen 25 und 27 Euro erhältlich sein, bestehende GoStudent-Kunden können eine GoVR-Sitzung anstelle einer regulären Nachhilfestunde buchen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gregor Müller, COO und Mitbegründer von GoStudent, gibt Beispiele für das Lernen in der virtuellen Welt: "Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Fußballtrainer oder eine Fußballtrainerin und halten in der Halbzeitpause eine leidenschaftliche Rede in der Umkleidekabine Ihrer Lieblingsmannschaft, während Sie Ihr Englisch verbessern. Oder stellen Sie sich vor, Sie sind in Paris und üben Ihr Französisch, während Sie unter dem Eiffelturm eine Crêpe bestellen. Mit GoVR verwandeln sich diese Szenarien von reinen Fantasien in interaktive Lernumgebungen, mit denen sich die Schüler beschäftigen wollen."

Die Welt von GoVR erinnert in ihrer Optik an aktuelle "Die Sims"-Spiele, Avatare bewegen sich noch ohne Beine durch die virtuelle Welt. Laut GoStudent soll sich das aber bald ändern.

Die Avatare von Meta haben noch keine Beine – das soll sich aber bald ändern, so GoStudent.

(Bild: GoStudent)

Wie etwa die VR-Anwendung der thüringischen Firma Maxx Solar, die über VR-Anwendungen momentan Menschen in Südafrika mit der Planung von PV-Anlagen vertraut macht, kann GoVR nicht nur mittels VR-Brillen genutzt werden. Auch über den Desktop kann teilgenommen werden. Das soll auch für Menschen nützlich sein, denen durch VR-Brillen schlecht wird (Motion Sickness). Die Tutoren schalten sich über den Desktop ein und können so auch einfacher überblicken, was Schützlinge gerade in GoVR ausprobieren.

Felix Ohswald, CEO und Co-Founder von GoStudent, sieht GoVR als einen weiteren Schritt, um eine personalisierte Lernerfahrung zu bieten. Zudem sei GoVR ein gewaltiger Sprung im Sprachenlernen: "Wir haben das traditionelle Klassenzimmer in einen lebendigen Spielplatz verwandelt, auf dem Schüler:innen Sprachen erleben, mit ihnen interagieren und auf eine Weise lernen können, die sowohl Spaß macht, als auch effektiv ist."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Studien von Immerse zufolge zeigten sich signifikante Verbesserungen der Hör- und Lesefähigkeiten nach Lernerfahrungen in virtuellen Umgebungen. 98,8 Prozent der befragten Schüler berichteten von verbesserten Englischkenntnissen. Ein Anstieg der Englischkenntnisse um 8,5 Prozent nach nur 200 Minuten im Lernprogramm zeige, dass das VR-Lernen "herkömmliche Aktivitäten im Klassenzimmer" übertreffe.

"Für die meisten von uns ist Lernen etwas Soziales: Wir lernen von und mit anderen, von den Erfahrungen unserer Mitmenschen. Deshalb kann das einzigartige Gefühl der Präsenz und Immersion, das diese Technologien erzeugen, die Bildung so stark verändern. Partner wie GoStudent helfen uns zu verstehen, wie Lehrkräfte und Lernende das Beste aus diesen Technologien herausholen können", sagt Tino Krause, Regional Director Central Europe bei Meta.

(kbe)