France Télécom verkauft mobilcom-Aktienpaket im Wert von 265 Millionen Euro

Der französische Telekommunikationskonzern verringert seine Aktienbeteiligung an mobilcom damit auf ein Prozent. Das Aktienpaket geht an die Texas Pacific Group, eines der weltweit führenden privaten Investment-Unternehmen.

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Von
  • dpa

Der US-amerikanische Finanzinvestor Texas Pacific Group (TPG) steigt als Großinvestor beim schleswig-holsteinischen Mobilfunkunternehmen mobilcom ein. TPG übernehme für 265 Millionen Euro 27,3 Prozent am mobilcom-Kapital, teilte France Télécom am Montag in Paris mit. Das französische Unternehmen selbst werde nur noch rund ein Prozent behalten. Die Transaktion folge dem Rückzug vom deutschen Markt.

Mobilcom-Chef Thorsten Grenz begrüßte das Engagement von TGP, einem der weltweit bedeutendsten Finanzinvestoren. Nachdem France Télécom vor zwei Jahren angekündigt habe, sich von ihrem Anteil trennen zu wollen, sei dies ein konsequenter Schritt. "Die Beteiligung von TPG führt dazu, dass die Aktionärsstruktur erheblich gefestigt wird", so Grenz. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßten darüber hinaus die Absicht des neuen Großaktionärs, die bisherige Unternehmensstrategie in vollem Umfang zu unterstützen, so auch die geplante Verschmelzung mit der Tochtergesellschaft freenet.de.

Private-Equity-Gesellschaften wie TPG stehen gegenwärtig wegen ihres angeblich rüden Geschäftsgebarens in Deutschland im Zentrum der Kritik. TPG ist einer der weltweit führenden Private Equity Fonds. TPG verwaltet rund 15 Milliarden US-Dollar Eigenkapital und hat seit Gründung über 65 Transaktionen realisiert. Zu den europäischen Investments gehören Debenhams, Grohe, Isola, Ducati, Spirit Group und Eutelsat. Die Beteiligung von France Télécom an mobilcom stammt noch aus der Zeit, als die beiden Unternehmen gemeinsam ein UMTS-Netz in Deutschland aufbauen wollten.

Auf der mobilcom-Hauptversammlung hatten die Aktionäre jüngst den Weg für eine Schadensersatzklage in Milliardenhöhe gegen France Télécom wegen des Rückzugs der Franzosen aus dem Aufbau des UMTS-Netzes geebnet. Diese wurde gegen den Willen des amtierenden Vorstands beschlossen. France Télécom durfte als Betroffener nicht mitstimmen. (dpa) / (pmz)