Foursquare will zur Werbeplattform werden

Vom ortsbasierten sozialen Netzwerk zum punktgenauen Werbedienstleister: Das viel gehypte US-Start-up entfaltet sein Geschäftsmodell.

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Das auf Ortsdaten basierende soziale Netzwerk Foursquare will künftig als Werbedienstleister Geld verdienen. Mit dem Dienst sollen Unternehmen punktgenau "tracken" können, ob ihre Angebote wirklich bei der Zielgruppe ankommen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Als Foursquare 2009 mit seinem Angebot anfing, war es für viele Außenstehende zunächst schwer zu verstehen, worum es eigentlich ging. Der Internet-Dienst bat seine Mitglieder, "einzuchecken", wenn sie bestimmte Orte wie Geschäfte, Bars oder Restaurants betraten. So konnten sie um virtuelle "Preise" kämpfen, sogenannte Badges, die sie dann beispielsweise zum "Bürgermeister" machten, wenn sie einen Ort nur öfter als andere ihrer Freunde besuchten. Mittlerweile hat Foursquare mehr als 9 Millionen Nutzer. Die Grundidee, Freunden (und dem Rest der Welt) mitzuteilen, wo man sich gerade befindet, hat sich nicht verändert. Allerdings will das Start-up nun damit Geld verdienen: als Werbedienstleister, mit dem Unternehmen punktgenau "tracken" können, ob ihre Angebote wirklich bei der Zielgruppe ankommen.

In den USA machen bereits große Konzerne mit. Die Elektronikkette Radioshack etwa versucht, im Preiskampf mit Fachmärkten mitzuhalten, indem sie möglichst viele Kunden in ihre Läden lockt. Nach der anfänglichen Discountkampagne und einer nachfolgenden Weihnachtspromotion begann Radioshack mit einem "Newbie-Special", das neue Foursquare-Nutzer anspricht. Wer nie in einem Laden der Kette eingecheckt hat, bekommt seither für einige Produkte sofort 20 Prozent Rabatt.

Foursquare bietet zudem eine eigene Merchant-Plattform für mittlerweile 300.000 Firmen an, die ihre Kundschaft durch einen neuen Analysedienst im Auge behalten können. So lässt sich beispielsweise ablesen, wie viele Check-ins es am Tag gab, wer die häufigsten Besucher waren und wie sich diese verteilen – vom Geschlecht bis zur Uhrzeit. Unternehmen mit mehreren Filialen können die Daten auch aggregieren.

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(bsc)