Erster Schritt zur Standardisierung der Quantenkryptographie

Forscher von NEC und Mitsubishi haben ein Interface entwickelt, mit dessen Hilfe die Techniken der beiden Hersteller zusammenarbeiten können.

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Laut Mitteilung von NEC und Mitsubishi ist es den beiden japanischen Unternehmen mit Unterstützung der Universität Tokio gelungen, ihre unterschiedlichen Quantenkryptographie-Techniken so miteinander zu verbinden, dass zwischen ihnen verschlüsselte Daten ausgetauscht werden können. Das staatliche National Institute of Information and Communication in Tokio (NICT) hat die Entwicklung gefördert.

Der Name Quantenkryptographie ist ein wenig irreführend, denn es geht dabei nicht um kryptographische Verfahren im eigentlichen Sinne, sondern um die gesicherte Schlüsselverteilung auf der Basis von quantenmechanischen Effekten. Um die beiden eigentlich inkompatiblen Systeme miteinander kommunizieren zu lassen, schalteten die Forscher eine Vermittlungsstation dazwischen. Diese besteht aus einem PC, der unmittelbar mit einem quantenkryptographischen Gerät sowohl von NEC als auch von Mitsubishi verbunden ist. Jedes dieser Geräte kann außerdem mit einem bis zu 100 Kilometer entfernten Gerät seiner Art, an dem jeweils ein Anwender-PC angeschlossen ist, quantenkryptographisch verschlüsselte Informationen austauschen. Ein im Center-PC erzeugter Schlüssel kann dann über diese beiden Strecken jeweils in der firmenspezifischen Weise verschlüsselt an die Anwender-PCs geschickt werden. Beide verfügen danach über den gleichen Schlüssel, mit dessen Hilfe sie sicher Daten austauschen können.

Die Projektbeteiligten erhoffen sich von ihrem neuen Interface einen Fortschritt in Richtung Marktreife der Quantenkryptographie, die bis jetzt noch kaum kommerzielle Anwendung findet, und glauben, dass ihr System die Grundlage für die nächste Generation sicherer Netzwerke sein könnte. Beide Firmen hoffen, dass es hiermit bis in etwa fünf Jahren möglich sein wird, quantenkryptographische Netzwerke zu realisieren. (dmk)