Ermittlungen wegen "Blackshades"-Trojaner in Deutschland

Im Zuge der Ermittlungen wegen des Trojaners Blackshade wurden deutschlandweit 111 Wohnungen durchsucht, über 150 Verfahren gegen Verdächtige sind inzwischen anhängig.

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Von
  • dpa

In ganz Deutschland wird wegen des Trojaners Blackshades ermittelt. In Hessen seien zwölf Verfahren gegen Beschuldigte anhängig, sagte eine Sprecherin der hessischen Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag in Frankfurt. Einige hätten Vorwürfe eingeräumt. Einzelheiten nannte die Sprecherin nicht. Ermittelt wird wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten und Computerbetrugs.

Die übrigen der insgesamt 157 Verfahren gegen Beschuldigte in Deutschland seien an die zuständigen Staatsanwaltschaften abgegeben worden, darunter in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Bei einem koordinierten Einsatz in 15 Ländern war Mitte Mai bei hunderten Verdächtigen Schadsoftware sichergestellt worden, mit der digitale Identitäten ausgespäht werden können. In Deutschland wurden die Wohnungen von 111 Verdächtigen durchsucht, weltweit mehr als 350.

Die Beschuldigten sollen den Trojaner "Blackshades" erworben und eingesetzt haben. Diese Schadsoftware dient nach Angaben der Ermittler ausschließlich kriminellen Zwecken. Der Trojaner übernehme die Kontrolle des infizierten Rechners und könne ganze digitale Identitäten ausspähen. Derzeit werde das sichergestellte Datenmaterial ausgewertet, sagte die Sprecherin. Wie lange das dauert, sei unklar. Auch wie viele Opfer es gibt und wie hoch der materielle Schaden ist, können die Ermittler nicht sagen. (axk)