Einkauf per Fingerabdruck

In zahlreichen Supermärkten der USA kann man seinen Einkauf neuerdings mit individuellen biometrischen Merkmalen quittieren.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Tage der Kreditkarte scheinen gezählt. Zunehmend werden in US-Supermärkten Bezahlsysteme auf Basis biometrischer Merkmale installiert. Registrierte Kunden der Supermarkt-Kette Thriftway im Bundesstaat Washington beispielsweise können ihre Einkäufe an der Kasse an einem Fingerabdruck-Scanner quittieren; der fällige Betrag wird dann automatisch von ihrem Konto abgebucht. Auch im texanischen Houston üben Käufer das Bezahlen per Fingerabdruck: In drei Läden der Kroger-Kette steht mittlerweile das Fingerabdruck-Bezahlsystem SecureTouch-n-Pay der Firma Biometric Access.

Während die Betreiber der Supermärkte vor allem finanzielle Motive ins Feld führen -- weniger "faule" Schecks, geringere Verwaltungskosten -- schätzen Kunden in der Regel die Bequemlichkeit der neuen Bezahlmethode. Doch es gibt auch viele US-Bürger, die von der Innovation nicht sonderlich begeistert sind; vor allem, weil sie um den Schutz ihrer Privatsphäre fürchten. Zwar versprechen die beteiligten Unternehmen, Nutzerdaten grundsätzlich nicht weiterzugeben, doch wird das Konsumverhalten der Bevölkerung nun noch transparenter.

Zudem sind die Systeme womöglich nicht sicher. Wie man Fingerabdruck-Sicherheitssysteme austricksen kann, zeigte erst kürzlich der japanische Kryptographie-Experte Tsutomu Matsumoto auf der Eurocrypt in Amsterdam. Andere Biometrie-Techniken, das Iris-Scanning oder die Gesichtserkennung etwa, sind ebenfalls noch ein Stück davon entfernt, zuverlässigen Schutz vor Missbrauch zu gewährleisten. Einen Testbericht über Biometrie-Anwendungen bringt c't in Ausgabe 11/02 (ab dem 21. Mai im Handel). (pmz)