EU-Wettbewerbshüter nehmen Online-Handel unter die Lupe

Nicht nur ein Unternehmen, sondern gleich eine ganze Branche wollen die EU-Kartellwächter unter die Lupe nehmen: Im Online-Handel gebe es noch zu viele Hindernisse für grenzüberschreitenden Verkauf.

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(Bild: dpa, Arno Burgi)

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Die EU-Wettbewerbshüter nehmen den Internet-Handel in allen 28 europäischen Mitgliedstaaten unter die Lupe. In Mittelpunkt stünden dabei Hürden für die Verbraucher, teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel mit. Die Untersuchung richte sich nicht gegen einzelne Unternehmen, sondern betreffe die gesamte Branche.

Die Kommission will besonders auf Waren und Dienstleistungen achten, bei denen der elektronische Handel eine besonders wichtige Rolle spielt. Das sind Elektronik, Bekleidung, Schuhe oder digitale Inhalte. "Die europäischen Verbraucher stoßen beim grenzüberschreitenden Online-Kauf von Waren und Dienstleistungen auf zu viele Hindernisse, und einige dieser Hindernisse werden von den Unternehmen selbst geschaffen", erklärte Vestager. So könnten etwa vertragliche Beschränkungen in den Vertriebsvereinbarungen Einzelhändler davon abhalten, ihre Angebote an Kunden in einem anderen Mitgliedsstaat der EU zu verkaufen.

Das Vorgehen der Wettbewerbshüter soll die neue Strategie der Kommission für einen einheitlichen digitalen EU-Binnenmarkt ergänzen. Falls sich bei der Untersuchung Beweise für Fehlverhalten von Unternehmen ergeben sollten, können die Wettbewerbshüter gezielt dagegen vorgehen, hieß es ergänzend. Bei förmlichen Verfahren drohen in letzter Konsequenz hohe Geldbußen. (Mit Material der dpa) / (axk)