Hindernis beiseite geschubst: Radarantenne von Jupitersonde JUICE ausgeklappt

Wochenlang hat die ESA versucht, die Radarantenne der Jupitersonde JUICE auszufahren – unter anderem durch das Wackeln der Sonde. Jetzt hat es geklappt.

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Jupiter mit seinen Monden und der ESA-Sonde JUICE

Künstlerische Darstellung der Sonde Juice

(Bild: ESA)

Lesezeit: 2 Min.

Die Radarantenne RIME der europäischen Jupitersonde Juice ist nach anfänglichen Problemen nun komplett ausgefahren. Das hat die Europäische Weltraumagentur ESA bekannt gegeben. Am 12. Mai sei die Antenne in ihre finale Ausrichtung gerutscht, nachdem ein sogenannter "nicht-explosiver Aktuator" gezündet wurde. Damit sei ein winziger klemmender Stift um einige Millimeter verschoben und als Hindernis aus dem Weg geräumt worden. Das habe die komplette Entfaltung der Antenne ermöglicht. Später habe das Flugkontrollteam bestätigt, dass sich die Antenne "Radar for Icy Moons Exploration" endlich in der anvisierten Position befindet. Messdaten zeigen, wie sie vorher gewackelt hat.

Der erste Teil klappt aus.

(Bild: ESA)

Der zweite Teil klappt aus.

(Bild: ESA)

Die Probleme mit der Radarantenne waren zwei Wochen nach dem erfolgreichen Start aufgetreten. Die 16 m lange Radarantenne hatte sich nicht aus ihrer Verankerung gelöst. Schnell fiel der Verdacht auf einen "winzigen, klemmenden Stift". Deswegen hatten die Verantwortlichen versucht, die Sonde mit den Triebwerken durchzuschütteln. Als das nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat, ließen sie die Sonne die Sonde erwärmen und hofften, das Hindernis so zu lösen. Jeden Tag habe sich die Antenne etwas bewegt, aber sich einfach nicht voll entfaltet. Die nun gelösten Probleme erinnern an die der NASA mit der ebenfalls zum Jupiter fliegenden Sonde Lucy. Bei der konnte ein nicht voll ausgeklapptes Solarpaneel aber noch nicht komplett eingerastet werden.

Der Jupiter Icy Moons Explorer war am 14. April an Bord einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. Inzwischen ist die Weltraumsonde über 7,3 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und weiterhin damit beschäftigt, alle Antennen auszufahren und Sensoren sowie Instrumente zu aktivieren. Das werde noch Monate in Anspruch nehmen, erklärt die ESA. 2031 soll sie das Jupiter-System erreichen und sich mit den zehn Instrumenten an Bord insbesondere den drei Monden Ganymed, Kallisto und Europa widmen. Die bieten womöglich günstige Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Zusammen mit Io bilden sie die vier Galileischen Monde, die der italienische Forscher Galileo Galilei 1610 entdeckte.

Jupiter-Mission JUICE (15 Bilder)

Künstlerische Darstellung von JUICE im Jupiter-System.
(Bild: ESA)

(mho)