Durchgehende Solarenergie

Mit Wärmespeichern können Sonnenkraftwerke auch nachts Strom liefern. Doch die Auswahl des richtigen Speichermaterials ist eine Wissenschaft für sich.

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Erneuerbare Energien, sagen Kritiker, seien unzuverlässige Gesellen: Sonne und Wind lieferten nur dann Strom, wenn es ihnen beliebt – und wenn die Natur unpässlich ist, müssten fossile Brennstoffe in die Bresche springen. Bei den je 50 Megawatt leistenden Solarthermie-Kraftwerken nahe der südspanischen Stadt Granada ist das allerdings ganz anders, berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe (ab dem 27. 5. am Kiosk oder portokostenfrei online zu bestellen) in einer aktuellen Analyse des Sonnenstrom-Markts. Andasol 1 und 2 genannt, können die Anlagen auch dann Strom liefern, wenn die Sonne nicht scheint.

Tagsüber erhitzen dazu verspiegelte Parabolrinnen ein Thermo-Öl, das wiederum Tanks mit 28.500 Tonnen flüssigem Salz auf knapp 400 Grad aufheizt. Nachts gibt das Salz die Wärme wieder ab, um eine Dampfturbine zu betreiben. Rund sieben Stunden lang kann das Kraftwerk auf diese Weise auch nach Sonnenuntergang noch Strom liefern. Mit der geplanten 17-Megawatt-Anlage "Solar Tres" bei Sevilla soll – dank Salzspeicher – künftig erstmals ein Sonnenkraftwerk sogar rund um die Uhr Strom liefern können.

Salz ist jedoch nicht das einzige Speichermedium. Das Solarinstitut der Fachhochschule in Jülich hat ein 1,5 Megawatt starkes Solarkraftwerk gebaut, bei dem im Halbkreis angeordnete Spiegel das Sonnenlicht auf die Spitze eines Turms fokussieren. Dort sitzt ein Absorber aus porösem keramischen Material, das durchströmende Luft auf knapp 700 Grad erhitzt. Wärmeüberträger ist also keine Flüssigkeit, wie bei Parabolrinnenkraftwerken, sondern ein Gas.

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(bsc)