Dubiose Spenden von Oracle

Der Kauf von Datenbank-Lizenzen der Firma Oracle für die öffentliche Verwaltung sorgt in Kalifornien für Unmut.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Der Kauf von Software-Lizenzen für die öffentliche Verwaltung sorgt in Kalifornien für Unmut. Für rund 126 Millionen US-Dollar hatten das kalifornische Department of Information Technology (DOIT) zusammen dem Department of General Services (DGS) beim Datenbank-Hersteller Oracle eingekauft, im Rahmen eines speziellen Lizenzabkommens und daher angeblich besonders günstig. Einem internen Bericht zufolge sollen bei dem Deal allerdings 41 Millionen US-Dollar zuviel bezahlt worden sein.

Mehrere Spendenzahlungen der Firma Oracle werfen zusätzliche Fragen auf. Der kalifornische Justizminister Bill Lockyer, der eine offizielle Untersuchung des Falls leitet, hat sich bereits entschieden, eine Spende in Höhe von 50.000 US-Dollar zurückzuzahlen, die er zur Unterstützung einer politischen Kampagne von dem Datenbank-Hersteller erhalten hatte.

Direkt nach Unterzeichnung des Kaufvertrags gab es auch für den Gouverneur Gray Davis Grund zur Freude: Oracle spendete 25.000 Dollar, die vom Chef des e-Government, Arun Baheti, entgegengenommen wurden. Davis räumte zwar inzwischen ein, dass es bei der Annahme der Spende nicht korrekt zugegangen sei, hat sich jedoch noch nicht entschieden, ob er das Geld zurückgeben will. In der vergangenen Woche trat Baheti von seinem Posten zurück, ebenso wie der DGS-Chef Barry Keene.

Oracle hat den Vorkommnissen eine eigene Web-Seite gewidmet. "Weil das Oracle-Hauptquartier in Kalifornien liegt und wir einer der größten Arbeitgeber des Landes sind, halten wir es für wichtig, auch im politischen Leben eine Rolle zu spielen" begründete Oracles Finanz-Chef Jeff Henley das Vorgehen seines Unternehmens. (dwi)