Drei Viertel der Österreicher fürchten Datenmissbrauch bei E-Voting

Elektronische Stimmabgaben mit Wahlmaschinen in Wahllokalen sind in Österreich kein Thema. Es wird praktisch ausschließlich über die Stimmabgabe via Internet diskutiert.

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Nach einer Umfrage von Karmasin Motivforschung würden zehn Prozent die Stimmabgabe über das Internet bei politischen Wahlen als zusätzliche Möglichkeit "sehr" befürworten. Weitere 20 Prozent gaben "eher befürworten" an. 59 Prozent lehnen E-Voting jedoch ab: 25 Prozent würden es "eher nicht" und weitere 34 Prozent "gar nicht" befürworten. Die Ergebnisse entsprechen damit weitgehend einer früheren Umfrage. Mit 72 Prozent fürchten fast drei Viertel der nunmehr Befragten einen Missbrauch der beim E-Voting anfallenden Daten, 23 Prozent vertrauen dem Internet grundsätzlich nicht, und elf Prozent erwarten einen komplizierten Vorgang.

42 Prozent glauben, dass E-Voting die Wahlbeteiligung steigern könnte, 32 Prozent sehen eine erleichterte Stimmabgabe. 30 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass nichts für E-Voting spricht, während nur 14 Prozent meinen, dass nichts dagegenspräche.

Bei der Frage "Welche Partei würde Ihrer Meinung nach am meisten vom E-Voting profitieren?" ergab sich kein eindeutiger Trend. 52 Prozent antworteten mit "alle gleich viel" oder mit "keine". Neun Prozent sehen die Grünen im Vorteil, sieben Prozent die ÖVP, vier Prozent die FPÖ, drei von hundert die SPÖ und jeder Fünfzigste das BZÖ.

Elektronische Stimmabgaben mit Wahlmaschinen in Wahllokalen sind in Österreich kein Thema. Es wird praktisch ausschließlich über die Stimmabgabe via Internet diskutiert. Vor allem die konservative Regierungspartei ÖVP drängt auf deren Einführung. Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) will Stimmabgaben via Internet bereits 2009 bei Wahlen zum Europäischen Parlament und zur Stundenvertretung Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) einführen. Die ÖH ist jedoch strikt dagegen und will nicht als "Versuchskaninchen" zur Verfügung stehen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)