Datenschützer kritisiert sorglosen Umgang mit sensiblen Daten

Die Deutschen gehen zu sorglos mit ihren persönlichen Daten um, meint Joachim Jacob, Bundesbeauftragter für den Datenschutz.

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Die Deutschen gehen zu sorglos mit ihren persönlichen Daten um, meint Joachim Jacob, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, in einem Interview mit Focus. Zum Beispiel würden sie ihre Angaben häufig ohne Bedenken bei Umfragen über das Internet senden, nur weil ein Gewinn winke. Die Bürger sollten den Datenschutz nicht allein dem Staat überlassen.

Aber auch die Privatwirtschaft mahnt Jacob zu mehr Sorgfalt. Besonders Unternehmen aus der New Economy hätten sich zunächst mehr um ihre Bilanzen als um den Datenschutz gekümmert. Rabatt-Systeme wie Payback, bei denen Käuferprofile auf Kundenkarten gespeichert werden, sind für Jacob unbedenklich, so lange darüber aufgeklärt wird, was mit den Daten passiert. Außerdem soll sich der Teilnehmer jederzeit wieder ausklinken können.

Der Datenschutzbeauftragte sieht einen neuen Trend bei Unternehmen, Kunden um Erlaubnis für die Datennutzung zu bitten, bevor sie damit Geld verdienen. Unternehmen könnten es sich heute nicht mehr leisten, gegen die Interessen der Kunden zu handeln denn sonst leide das Image. Jacob ist seit dem 1. Juli 1993 Bundesbeauftragter für den Datenschutz und wurde am 1. Mai 1998 wiedergewählt. (anw)