DEC verklagt Intel (Update)

Intel soll bei der Entwicklung des Pentium, des PentiumPro und des Pentium II wissentlich zehn technische Patente der Firma Digital Equipment (DEC) verletzt haben.

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Von
  • Christian Persson

Intel soll bei der Entwicklung des Pentium, des PentiumPro und des Pentium II wissentlich zehn technische Patente der Firma Digital Equipment (DEC) verletzt haben. Dies steht in einer Klageschrift, die DEC gestern beim Bezirksgericht in Worcester, Massachusetts, eingereicht hat.

DEC verlangt, daß Intel die patentierte Technik nicht weiter verwendet. Es geht unter anderem um die Branch Prediction (Sprungzielvorhersage) und das Cache Management von Intels Spitzenprodukten. Außerdem soll der Marktführer Schadensersatz in dreifacher Höhe leisten. Diese Forderung ist nach amerikanischem Rechtsgebrauch üblich, wenn dem Kontrahenten eine vorsätzliche Patentverletzung vorgeworfen wird.

DEC-Sprecher Dan Kaferle erklärte, Intel habe in den Jahren 1990 und 1991 nach Abschluß einer Vertraulichkeitsvereinbarung detaillierten Einblick in Digitals Prozessortechnik erhalten. Die beiden Firmen verhandelten seinerzeit über eine Lizensierung der Alpha-Technologie. Auf die behaupteten Patentverletzungen sei man durch die Einführung des PentiumPro Ende 1995 aufmerksam geworden: "Wir waren überrascht von dem Quantensprung in der Performance", sagte Kaferle.

"Ein beträchtlicher Teil der Leistungssteigerungen, die Intel in den letzten Jahren erzielt hat, resultiert unmittelbar aus der Nutzung von Digital-Technologie," behauptet DEC-Chef Robert Palmer in einer im Internet veröffentlichten Stellungnahme (siehe http://www.dec.com/welcome.html). Intel habe dadurch sein Monopol im x86-Markt stärken können. Palmer versicherte, DEC werde neben Workstations mit dem eigenen Alpha-Prozessor auch künftig PCs auf x86-Basis anbieten. "Wir haben langfristige Liefervereinbarungen mit Intel."

Intel wollte die Vorwürfe zunächst nicht kommentieren; die Klageschrift liege noch nicht vor, hieß es. (cp)