Craigslist wehrt sich gegen eBays Klage und Übernahmeversuche

Craigslist soll die Beteiligung des Auktionshauses unrechtmäßig gemindert haben, wirft eBay dem Kleinanzeigenportal vor. Nachdem eBay mit Kijiji als Konkurrent auftrat, lehnen die Craigslist-Chefs auch eine Übernahme durch den Auktionsanbieter ab.

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Das Kleinanzeigenportal Craigslist soll die Unternehmensbeteiligung des Auktionshauses unrechtmäßig herabgesetzt haben, behauptet eBay in einer beim Court Of Chancery im US-Bundesstaat Delaware kürzlich eingereichten Klage. Die Hintergründe gehen nun aus der bisher unter Verschluss gehaltenen, aber am gestrigen Mittwoch veröffentlichten 26-seitigen Klageschrift (PDF-Datei) hervor.

Danach hielt eBay ursprünglich einen Anteil von 28,04 Prozent an dem Kleinanzeigenportal. Nachdem Craigslist eine Neustrukturierung seiner Aktien vorgenommen habe, sei dieser Anteil jedoch auf 24,85 Prozent gesunken. Dadurch habe eBay unter anderem das Recht verloren, bei der Besetzung eines Direktorenposten im Unternehmen mitzubestimmen. Mit diesem Schritt habe Craigslist nach Einschätzung von eBay den im Zusammenhang mit der Beteiligung vereinbarten Handlungsspielraum überschritten.

Die beiden Chefs des Anzeigenportals, Craig Newmark und Jim Buckmaster, sind indes anderer Auffassung. Vor allem nachdem eBay mit Kijiji als Konkurrent in das Geschäft mit Online-Anzeigen eintrat, lehnt die Craigslist-Führung einen noch größeren Einfluss von eBay ab und wehrt sich gegen eine Übernahme. Schon im Juli 2007 hatte die damalige eBay-Chefin Meg Whitman Newmark und Buckmaster vorgeschlagen, auch die restlichen Unternehmensanteile kaufen zu wollen, wie aus den Klageunterlagen hervorgeht. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Verfahren will Craigslist in den kommenden Wochen im unternehmenseigenen Blog veröffentlichen. (map)