Computerkriminalität geht nur scheinbar zurück

Durch eine Änderung der Systematik weist die polizeiliche Kriminalitätsstatistik unter Computerkriminalität eine Abnahme der Straftaten aus.

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Von
  • Angela Meyer

Während in den Vorjahren ein stetiger Anstieg der Computerkriminalität zu verzeichnen war, ist diese 2002 auf den ersten Blick um 27,5 Prozent auf 57.488 Fälle gesunken. Sieht man genauer hin, so weist die polizeiliche Kriminalstatistik (PDF) darauf hin, dass sich die Systematik bei der Erfassung der Straftaten geändert hat. Ab 2002 werden Fälle von betrügerischer Ausnutzung des Lastschriftverfahrens nicht mehr unter Computerkriminalität verbucht. Zählt man für einen Vergleich mit dem Vorjahr diese 40.346 Fälle zur jetzt berücksichtigten Gesamtzahl hinzu, so kommt man auf einen Anstieg um 23 Prozent. Immerhin hat sich damit das Tempo der Zunahme, die im Jahr 2001 noch bei 40 Prozent lag, wieder etwas verringert.

Die polizeiliche Kriminalstatistik fasst jetzt unter Computerkriminalität Computerbetrug (minus 45 Prozent), Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten (minus 27 Prozent) sowie mit Konto- oder EC-Karten mit PIN (kein Vergleich möglich), private (plus 16 Prozent) und gewerbsmäßige (plus 90 Prozent) Softwarepiraterie, Datenveränderung und Computersabotage (plus 54 Prozent) und Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung (plus 75 Prozent). Besonders hoch war mit ungefähr 95 Prozent die Aufklärungsquote bei der Softwarepiraterie. Im Durchschnitt wird die Hälfte der Computerdelikte aufgeklärt.

Insgesamt stieg 2002 die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten um 2,3 Prozent auf 6.507.394. Mit einem Anteil von 0,9 Prozent spielt die Computerkriminalität damit nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. (anm)