Camp von Expo-Gegnern wird durchsucht

Über 100 Einsatzkräfte der Polizei haben heute mittag in Hannover ein Zeltlager von Expo-Gegnern umstellt und mit einer Durchsuchung des Camps begonnen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Über 100 Einsatzkräfte der Polizei haben heute mittag das Zeltlager von Expo-Gegnern umstellt und mit einer Durchsuchung des Zeltlagers begonnen. Nach Polizeiangaben sollen sich auf dem Gelände Lacke und Farben sowie PCs befinden, die "zur Störung der Expo-Eröffnung" benutzt werden sollten. Außerdem sollen die Computer, nach denen jetzt im Camp gefahndet wird, "Aufschluss über die Strategie der Anti-Expo-Szene" geben. Nach Berichten auf der Website www.expo-calypse.de halten sich im Camp zur Zeit etwa 150 Demonstranten auf. Zu Auseinandersetzungen mit der Polizei sei es bisher nicht gekommen.

Diverse Gruppen haben für die laufende Woche zu Protestaktionen gegen die morgen beginnende Weltaustellung Expo 2000 in Hannover aufgerufen. Insbesondere der Eröffnungstag soll durch Blockaden behindert werden. Obwohl sich der Widerstand gegen die Weltausstellung bislang eher in Grenzen hält – an einer bundesweiten Demonstration gegen die Expo am vergangen Sonnabend beteiligten sich nur etwa 1.000 Menschen – setzt Hannovers Polizeipräsident Klosa auf Machtdemonstrationen: "Wir werden schnell und konsequent jede Form des Widerstandes unterbinden", erklärte Klosa. "Ich gehe davon aus, dass das Signal, das von dieser Durchsuchung ausgeht, von der Anti-Expo-Szene verstanden wird".

Siehe dazu auch den Bericht Polizei durchsucht Anti-Expo-Camp nach Öle, Lacke und PCs in Telepolis (wst)