Bundesbürger im 2022 im Schnitt 12,2 Minuten ohne Strom

Voriges Jahr blieben Letztverbraucher durchschnittlich 12,2 Minuten ohne Strom. Im Jahr davor war es etwas mehr.

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Strommasten in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Die Bundesbürger und Unternehmen wurden im vergangenen Jahr im Durchschnitt 12,2 Minuten lang nicht mit Strom versorgt. Im Jahr 2021 hatte die "durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher", wie es die Bundesnetzagentur ausdrückt, 12,7 Minuten betragen.

Die Bundesnetzagentur bekommt von den Netzbetreibern jährlich über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen Berichte, die länger als drei Minuten dauern. Der jeweilige Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Voriges Jahr haben demnach 855 Netzbetreiber insgesamt 157.245 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Die Anzahl der Störungsmeldungen nahm gegenüber dem Vorjahr um etwa 9300 Meldungen ab.

Die geringste Unterbrechungsdauer wies 2022 das Saarland mit 6,08 Minuten auf, in Sachsen waren die Letztverbraucher durchschnittlich 6,33 Minuten ohne Strom. In Brandenburg hingegen betrug dieser Wert 19,21 Minuten, in Thüringen 18,08 Minuten.

Aus allen ungeplanten Unterbrechungen, die nicht auf Ereignisse der höheren Gewalt zurückzuführen sind, ermittelt die Bundesnetzagentur den sogenannten SAIDIEnWG (System Average Interruption Duration Index), der die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher innerhalb eines Kalenderjahres aufzeigt.

Im Jahr 2006 betrug der bundesweite SAIDIEnWG 21,53 Minuten, er sank bis 2009 auf 14,63 Minuten und stieg bis 2012 auf 15,91 Minuten an. Ähnliche Werte wie im vorigen Jahr gab es in den Jahren 2014 bis 2016, 2020 betrug der SAIDIEnWG 10,73 Minuten, das war der niedrigste Wert seit 2006.

Zur Stromversorgung allgemein sagte die Bundesnetzagentur im Februar dieses Jahres, sie sei bis Ende dieses Jahrzehnts gesichert. Dabei berief sie sich auf zwei Gutachten von Beratungsunternehmen zur Entwicklung des Strommarkts. Dabei wurde berücksichtigt, dass 2030 der Kohleausstieg vollzogen wird sowie die zunehmende Verbreitung von Elektroautos, Wärmepumpen und von industriellen Großverbrauchern und Elektrolyseuren.

(anw)