Bertelsmann steigert Gewinn bei sinkenden Umsätzen

Der Umsatz von Europas größtem Medienkonzern sank wegen des starken Euro und rückläufiger CD- und DVD-Verkäufe um 3,9 Prozent. Im Vorjahr belasteten Millionzahlungen zur Beilegung des Rechtsstreit um Napster die Bilanz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Europas größter Medienkonzern Bertelsmann ist mit einem deutlich verbesserten Ergebnis bei sinkenden Umsätzen ins Jahr 2008 gestartet. Im ersten Quartal ist der Konzerngewinn auf 35 Millionen Euro gestiegen. Millionenzahlungen an EMI und an Warner zur Beilegung des Rechtsstreits um die Musiktauschbörse Napster hatten im Vorjahresquartal einen Verlust von 70 Millionen Euro verursacht. Das operative Ergebnis stieg um 9,6 Prozent auf 217 Millionen Euro.

Der Umsatz sank wegen des starken Euro und rückläufiger CD- und DVD-Verkäufe um 3,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Bereinigt um beispielsweise Wechselkurseffekte gab der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1,7 Prozent nach. Negativ wirkte sich auch das Geschäft mit Buch- und DVD-Clubs in den USA aus. Bertelsmann hatte bereits im März den Verkauf der Clubgeschäfte in Nordamerika angekündigt.

"Wir sind in einem von konjunkturellen Unsicherheiten geprägten Umfeld gut in das Jahr gestartet", sagte Finanzvorstand Thomas Rabe. "Für das Gesamtjahr 2008 bestätigt Bertelsmann seine Prognose." Demnach erwartet Bertelsmann einen moderaten Umsatzanstieg und ein operatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres von 1,81 Milliarden Euro oder leicht darüber. Der Konzerngewinn soll nach dem Wegfall von Sondereffekten und wegen eines geringeren Zinsaufwands die im Jahr 2007 verdienten 405 Millionen Euro den Angaben zufolge "deutlich" übertreffen.

Die Finanzschulden des Konzerns lagen Ende März 2008 bei 7,35 Milliarden Euro, Ende 2007 waren es noch 7,72 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg leicht auf mehr als 103.000. (dpa) / (jk)