Bayern: "Testzentrum für KI-Roboter muss nach Bayern"

Bayerische Minister fordern von Habeck, das geplante Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter in Bayern zu errichten. Alles andere wäre "absurd".

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Forscherin arbeitet an einem Roboter

An der TU München wird Robotik-Forschung betrieben.

(Bild: A. Heddergott / TUM)

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"Bayern ist einzig logischer Standort für Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter." Mit diesem Statement wenden sich der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Digitalminister Fabian Mehring (FW) an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Der Freistaat habe die bundesweit besten Ansiedlungsvoraussetzungen, er sei als Standort konkurrenzlos, schreiben die Minister in ihrem Appell. Daher wäre es "geradezu absurd, die Bemühungen des Bundes andernorts zu situieren".

Die Minister beziehen sich auf Habecks Pläne, ein interdisziplinär besetztes Prüf- und Testzentrum für KI-basierte Roboter aufzubauen, die vor etwa zwei Wochen bekannt wurden. Das Zentrum solle auf mehrere Standorte verteilt werden, hieß es. Konkrete Orte wurden dabei noch nicht bekannt. Mehring und Aiwanger meinen, dafür komme nur Bayern in Frage, weil kein anderes Land so viel Geld in "die Zukunftstechnologie Nummer eins" investiere.

Dabei verweisen sie auf die "Hightech Agenda" der bayerischen Staatsregierung, die Investitionen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro umfassen. Davon floss beispielsweise Geld in die Universität Regensburg, um eine Fakultät für Informatik und Data Science aufzubauen. Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg sei "einzigartig", meinen die bayerischen Minister, und die TU München liege "heute in den internationalen Robotik-Rankings weit vor allen anderen europäischen Standorten". An der TU München entstehe zudem das "weltweit erste Sicherheits- und Zertifizierungszentrum für KI-Roboter". Die "Hightech Agenda" umfasse auch 100 KI-Professuren.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte die "Hightech Agenda" im Herbst 2019 aufgelegt. Damit wollte er den "Forschungsturbo" zünden und den Freistaat in die Zukunft "beamen", hieß es. Inzwischen sei der gesamte Freitstaat zu einem KI-Netzwerk mit vier thematisch ausgerichteten KI-Knotenpunkten geworden, mit München un der Ausrichtung auf Intelligent Robotics als Zentrum. Als weitere Knotenpunkte zählen die Minister Erlangen (Heath), Ingolstadt (Mobility) und Würzburg (Data Science) auf.

Bayern hat zudem im Februar dieses Jahres angestoßen, eine KI-Rechnerinfrastruktur für die Bedarfe der Wissenschaft aufzubauen. Gleichzeitig soll die Technische Universität Nürnberg (UTN), die momentan aufgebaut wird, zur ersten rein auf KI spezialisierten Universität werden. Die Initiative "KI-Transfer-Plus" soll bayerische Mittelständler dabei unterstützen, KI im eigenen Unternehmen einzuführen. Geplant sei auch ein "KI-Innovationsbeschleuniger"; er soll den Freistaat "zum Zentrum von KI in Europa" machen.

(anw)