BOL wird Teil der Bertelsmann-Buchclubs

Der Medienkonzern Bertelsmann legt seinen Internet-Buchhandel BOL mit dem Buch- und Musikclub-Geschäft zusammen, um Kosten zu sparen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Medienkonzern Bertelsmann legt seinen Internet-Buchhandel BOL mit dem Buch- und Musikclub-Geschäft zusammen. Das teilte die zuständige Bertelsmann DirectGroup heute in Gütersloh mit. Zur DirectGroup gehören sowohl die weltweiten Buch-und Musikclubs als auch das globale E-Commerce-Geschäft. Club-Mitgliedern soll BOL künftig als erweiterter Service auf der jeweiligen Club-Internetseite zur Verfügung stehen. Über die Schnittstelle Internet will das Unternehmen künftig seine gesamte Medien-Produktpalette anbieten.

Die Bündelung der Online- und Offline-Vertriebswege ist mit umfangreichen Umstrukturierungen verbunden: BOL wird in Deutschland, in den Niederlanden sowie in Schweden, Finnland und Großbritannien in die lokalen Clubgeschäfte integriert. Das BOL-Angebot für die Schweiz wird künftig von Deutschland aus gesteuert. In Italien soll die BOL-Organisation vollständig in den Mondolibri-Club integriert werden. Die BOL-Standorte Dänemark und Norwegen werden geschlossen. In Japan und Frankreich ist die BOL-Zukunft derzeit noch ungeklärt.

Die Buchclubs, mit denen Bertelsmann in den 50er und 60er Jahren groß wurde, waren in den letzten Jahren zum Sorgenkind des weltweit agierenden Medienunternehmens geworden. Sie waren Bestandteil der Buch AG, wo sie im vergangenen Geschäftsjahr mit 29 Millionen Mitgliedern zwar 52 Prozent des Gesamtumsatzes von 8,47 Milliarden Mark erzielten, aber rote Zahlen schrieben.

BOL war im Februar 1999 zunächst in Deutschland und Frankreich gestartet und hatte dann weltweit expandiert. In diesem Jahr wird ein Umsatz von 180 Millionen DM erwartet. Noch im Frühjahr 2000 sollte das Unternehmen an die Börse gebracht werden. Diese Ankündigung wurde wenig später auf Grund der Entwicklung an den Börsen wieder zurück genommen. In den USA ist Bertelsmann noch an dem Online-Buchhändler barnesandnoble.com mit knapp 40 Prozent beteiligt. (pmz)