"Avatar" bereichert News Corporation

Rupert Murdochs Medienkonzern hat auch dank des Filmkassenschlagers im vergangenen Quartal 839 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen geschrieben.

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  • dpa

Der durchschlagende Erfolg des 3D-Fantasiefilms Avatar und die gut laufenden Kabelkanäle haben dem US-Medienkonzern News Corporation die Kasse gefüllt. Im dritten Geschäftsquartal, das mit dem März endete, verdiente das von Rupert Murdoch kontrollierte Imperium laut Mitteilung (PDF-Datei) unterm Strich 839 Millionen Dollar (631 Millionen Euro). Kein anderer Inhalteanbieter sei stärker, sagte Murdoch am Dienstag in New York.

An das Ergebnis des Vorjahreszeitraums kam die News Corp. allerdings nicht heran. Eine Steuergutschrift und ein Spartenverkauf hatten den Gewinn damals auf 2,7 Milliarden Dollar hochgetrieben. Diese Sondereffekte beiseitegelassen, konnte der Konzern sein Ergebnis in etwa verdreifachen und die Erwartungen der Analysten damit übertreffen. Die Aktie stieg nachbörslich um mehr als 3 Prozent.

Avatar – Aufbruch nach Pandora war Mitte Dezember in die Kinos gekommen und entwickelte sich zum kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten. Er verdrängte damit Titanic vom ersten Platz. Da auch das Fernseh- und Zeitungsgeschäft sowie die Buchverkäufe wieder anzogen, sprang der Umsatz des gesamten Konzerns um 19 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar hoch.

Zur News Corp. gehört das Filmstudio 20th Century Fox, die Fernsehsender-Kette Fox, Zeitungen wie das Wall Street Journal oder die britische Times und Sun sowie Buchverlage. Auch Bezahlsender wie Sky Deutschland (ehemals Premiere) sind Teil von Murdochs Konzern.

In der Krise war die wichtige Werbung eingebrochen. Nun kehren die Spots auf die Mattscheibe zurück und die Unternehmen schalten wieder Anzeigen in den Blättern. Der Rivale Viacom, zu dem unter anderem die Paramount-Filmstudios und der Musiksender MTV gehören, hatte zu Jahresbeginn ebenfalls von der Rückkehr der Werbung profitiert. Der dritte große US-Medienkonzern Time Warner legt seine Zwischenbilanz am Mittwoch vor.

Murdoch ist zuversichtlich, dass der gute Lauf auch mittelfristig anhält. Ob das kommende Jahr aber genauso stark wie das laufende wird, daran hegte er Zweifel. "Wir habe viele Filme, die herauskommen, aber wir haben keinen 'Avatar' darunter." Die Erzählung von Außerirdischen, deren Planet von den Menschen ausgebeutet wird, hatte das Ergebnis der Filmsparte auf eine knappe halbe Milliarde Dollar anwachsen lassen und damit auf einen Rekordwert.

Von Apples iPad verspricht sich Murdoch eine "Revolution in der Mediennutzung". Murdoch will seine Inhalte über Table-Computer verkaufen und berichtete von einem guten Start des Geschäfts. Angesichts einer vollen Kasse deutete er Zukäufe oder eine höhere Dividendenzahlung an. (anw)