Ausprobiert: Foto-App SKRWT bekämpft stürzende Linien

Apps zur Fotobearbeitung gibt es reichlich, darunter viele hervorragende – bei schiefen Architekturaufnahmen sind sie aber machtlos. SKRWT verspricht Begradigungs-Werkzeuge, die genau diesem Schwachpunkt der iPhone-Kamera entgegentreten.

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Horizont-Korrektur in SKRWT

Wer Gebäude oder andere hohe Objekte mit einem Mobiltelefon fotografiert, kennt das Problem: Die Aufnahme wirkt schief. Die Kanten des abgelichteten Gebäudes verengen sich nach oben hin. Mit der iPhone-Kamera lassen sich diese sogenannten “stürzenden Linien” kaum vermeiden. Während Architekturfotografen den Effekt durch teure Ausrüstung wie eine Großformatkamera oder Tilt-und-Shift-Objektive umgehen, bleibt dem iOS-Nutzer der Griff zu einer neuen App.

SKRWT ist genau auf diesen Einsatzzweck spezialisiert: Die Werkzeuge der App können sowohl horizontale wie vertikale Verzerrungen ausgleichen und den Horizont justieren – dafür muss der Nutzer lediglich einen Schieberegler betätigen. Auch wild stürzende Linien lassen sich so erstaunlich gut begradigen, solange man es bei der Entzerrung nicht übertreibt. Legt man den Finger auf das Foto, blendet die App jeweils das unveränderte Original zum Vergleich ein.

Durch die perspektivische Anpassung verschieben sich zwangsläufig die Ränder des Fotos, dies schneidet SKRWT automatisch zurecht. Zugleich bietet die App ein umfassendes Tool zum manuellen Beschneiden, das mit roten Ecken signalisiert, wenn diese sich nicht mehr im Bildbereich bewegen. Zusätzlich kann der Nutzer mit der Zwei-Finger-Zwick-Geste für den Detailschnitt hinein- und auch wieder herauszoomen. Da das Verschieben der Auswahl im Foto nur mit zwei Fingern möglich ist, kommen sich diese Gesten jedoch schnell in die Quere, hier sind also ruhige Finger gefragt.

Praktisch: Ist das zurechtgeschnittene Bild nicht quadratisch, fügt SKRWT beim Exportieren in Richtung Instagram automatisch weiße Ränder ein – und verhindert damit, dass der Foto-Dienst den gewählten Ausschnitt "zerstört", wenn die Aufnahme automatisch für das vorgegebene Quadrat angepasst wird.

Links das Original, rechts das Ergebnis nach kurzer Korrektur

Ein weiteres Werkzeug ist dafür gedacht, Verzerrungen durch iPhone-Aufsteck-Objektive zu korrigieren, auch ein Vignetten-Effekt lässt sich erzielen oder mindern. Die Bearbeitung der Bilder erfolgt zudem non-desktruktiv, einzelne Bearbeitungsschritte lassen sich bis zum finalen Speichern jederzeit verändern oder rückgängig machen.

SKRWT richtet sich vorrangig an Instagram-Fotografen, die Freude an symmetrischen Aufnahmen haben – die App kann aber auch mit TIFF-Dateien umgehen. Auf die einfache Korrektur stürzender Linien wollten wir jedenfalls schon nach kurzer Testzeit nicht mehr verzichten – die App ist eine lohnenswerte Ergänzung zu gängigen Bildbearbeitungs-Apps für iPhone-Fotografen. SKRWT kostet 1,80 Euro und läuft ab iOS 6.0.

(lbe)