Atomkraftwerk Krško: Reparatur wird wohl mehrere Wochen dauern

Nachdem der Reaktor des AKW Krško heruntergefahren wurde, konnten Mitarbeiter ein Leck finden. Hinweise darauf hatte es vergangene Woche gegeben.

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Turbinengebäude des AKW Krško. Momentan stehen die Turbinen still.

(Bild: NEK)

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Das Leck im Primärsystem des slowenischen Atomkraftwerks Krško ist gefunden. Nachdem das AKW kaltabgeschaltet wurde, hätten es Kraftwerksmitarbeiter ausfindig machen können, teilte der Betreiber Nuklearna Elektrarna Krško (NEK) mit. Es habe zu keiner Zeit eine Gefahr mit Menschen und Umwelt gegeben.

Nun werde die Ursache des Lecks analysiert und geplant, wie es behoben werden kann. Das werde vermutliche mehrere Wochen dauern, heißt es in einer NEK-Mitteilung.

Der einzige Reaktor im einzigen slowenischen Atomkraftwerk war vorige Woche Freitag zunächst in den heißen Standby versetzt, nachdem es Hinweise auf ein Leck innerhalb des Containment gegeben hatte. In die Kaltabschaltung wurde das AKW am Wochenende versetzt, damit das Leck vor Ort sicher gesucht werden konnte. Dadurch wurden Temperatur und Druck im Primärkreislauf erheblich reduziert, es wird momentan kein Strom erzeugt, erklärt NEK.

Das Nachbarland Österreich protestiert schon länger gegen das Atomkraftwerk. Der Protest verstärkte sich, nachdem die Laufzeit des AKW im Januar dieses Jahres um 20 Jahre bis 2043 verlängert wurde. Nachdem Ausbaupläne für den Standort bekannt wurden, reagierte Peter Kaiser, Landeshauptmann des österreichischen Bundeslands Kärntens, mit "großer Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung und scharfen Protest". Auf die aktuelle Störung reagierte das Bundesland Steiermark mit der erneuten Forderung, das AKW stillzulegen.

Das AKW Krško ist ein Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 696 MW elektrischer Leistung. Er ging vor 42 Jahren in Betrieb. Nach einem Erdbeben im benachbarten Kroatien im März 2020 wurde besonders im atomkraftlosen Österreich befürchtet, das AKW habe dabei Schaden genommen. Es liegt 50 km von der kroatischen Hauptstadt Zagreb und 190 km von der Kärtner Landeshauptstadt Klagenfurt entfernt.

(anw)