Athlon-Fälschungen aufgetaucht

Fälschungen von AMDs Athlon-Prozessor sollen in Australien aufgetaucht sein.

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Inzwischen scheinen die guten Übertaktungsfähigkeiten von AMDs Athlon-Prozessor auch Fälschern aufgefallen zu sein: Nach einer bisher unbestätigten Meldung (Mirror) einer australischen Website sollen gefälschte Athlons in Australien aufgetaucht sein. Ähnlich wie bei einem früheren Bericht gibt es keine konkreten Hinweise zur Herkunft der Prozessoren. Auch bleibt unklar, wie viele Fälschungen nun wirklich entdeckt wurden. Nach diesen Berichten weisen beide Fälle einige Gemeinsamkeiten auf:

  • Die Prozessor-Kerne sollen Model-1-Athlons (0,25 µm) mit 650 MHz sein, die AMD wohl eine Zeit lang als "untertaktete" 500-MHz-Prozessoren verkauft hat.
  • Die Gehäuse schienen aus einem stärker glänzenden Plastik gefertigt and an den Ecken etwas stärker gerundet zu sein, was jedoch allenfalls im direkten Vergleich mit einem echten Athlon erkennbar ist.
  • Der auf der Prozessorplatine sitzende Aufkleber soll mit einem kleineren Aufkleber überklebt sein.
  • Die Seriennummer auf diesem Aufkleber stimmt nicht mit der auf dem Prozessorgehäuse überein. (Sie steht jeweils in der zweiten Zeile und beginnt meistens mit der Ziffernfolge 2199, 2399, 2100 oder 2300.)

Die jetzt aufgetauchten Athlon-Fälschungen geben sich laut dem Bericht als 700-MHz-Versionen zu erkennen, was durch Umlöten einiger Widerstände auf der Prozessorplatine ermöglicht wird. Bei privaten Übertaktern stand dieser Trick hoch im Kurs, bevor die "Golden Finger Devices" auf den Markt kamen. Zudem zeigen die Fotos in dem Bericht, dass auf dem Gehäuse eine zum Model 2 (0,18 µm) passende Bestellnummer aufgedruckt ist.

AMD weiss laut Pressesprecher Jan Gütter nichts von gefälschten Athlon-Prozessoren. Er wolle sich an Spekulationen im Internet nicht beteiligen, sagte Gütter.

Ob man eine Fälschung besitzt oder nicht, lässt sich nur feststellen, indem man das Gehäuse seines Athlon öffnet. Doch dabei verliert man zum einen jegliche Gewährleistung, zum anderen kann man den Prozessor beim Aufbrechen leicht zerstören. (Zum Thema Athlon-Overclocking und Öffnen des Gehäuses siehe c't 10/2000, derzeit im Handel.) (jow)