Arcor schließt auf

Der Eschborner Netzbetreiber konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr über eine halbe Million neue DSL-Anschlüsse schalten und schließt damit zum Konkurrenten 1&1 auf. Weiter wachsen will Arcor vor allem im Wholesale-Bereich.

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Der deutsche Festnetzbetreiber Arcor hat im Geschäftsjahr 2007/2008 seinen Umsatz um 9 Prozent auf 2,3 Milliarden gesteigert. Zwischen April 2007 und März 2008 erwirtschaftete das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 456 Millionen Euro (plus 16 Prozent). Treibende Kraft war nach Unternehmensangaben das Breitbandgeschäft. Arcor konnte über eine halbe Million DSL-Kunden dazugewinnen und die Zahl der Anschlüsse im Jahresvergleich von 2,1 auf 2,65 Millionen steigern. Damit schließen die Eschborner zum Branchenzweiten United Internet (2,67 Millionen DSL-Anschlüsse) auf.

Arcor erreicht mit dem eigenen Netz nach eigenen Angaben rund zwei Drittel der deutschen Haushalte. Mit weiteren Investitionen soll der Netzausbau in den kommenden Monaten forciert werden und der Ausbaustand 70 Prozent erreichen. Über 300 Millionen Euro hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr investiert, überwiegend in die Netzinfrastruktur. Der Ausbau der eigenen Infrastruktur soll Arcor weiter wettbewerbsfähig halten und wachsen lassen.

Ein "kräftiges Wachstumspotenzial" sieht Vorstandschef Harald Stöber im Ausbau des Wholesale-Geschäftes, bei dem andere Wettbewerber DSL-Anschlüsse von Arcor unter dem eigenen Namen weitervermarkten. Mit Vodafone sowie 1&1 habe Arcor bereits zwei starke Wholesale-Partner gewinnen können. Der Mobilfunkkonzern hatte zuletzt die noch ausstehenden Arcor-Anteile von Deutscher Bahn und Deutscher Bank übernommen und den Eschborner Festnetzanbieter damit vollständig übernommen. (vbr)