AMD Ryzen 4000G: Desktop-Kombiprozessor mit acht CPU-Kernen im UserBenchmark

AMDs Achtkern-Siliziumchip „Renoir“ mit integrierter Vega-GPU taucht erstmals in einer Benchmark-Datenbank auf. Ein Vorserienmodell erreicht rund 4 GHz.

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AMD Ryzen 4000G: Desktop-Kombiprozessor mit acht CPU-Kernen im UserBenchmark

(Bild: AMD)

Lesezeit: 2 Min.

Dem bisherigen Vorstellungsschema folgend steht im Sommer 2020 AMDs Ankündigung neuer Kombiprozessoren für Desktop-PCs an. Die Ryzen-4000G-Serie beerbt Ryzen 3000G und setzt auf den „Renoir“ genannten Siliziumchip mit acht Zen-2-Rechenkernen und integrierter Vega-8-Grafikeinheit (512 Shader-Kerne).

In der Datenbank von UserBenchmark zeigt sich ein erstes Vorserienmodell eines Ryzen-4000G-Kombiprozessors mit der Typbezeichnung „100-000000149-40_40/30_Y“. Letztere beiden Zahlen stehen für eine Basis- und Boost-Taktfrequenz von 3,0 beziehungsweise 4,0 GHz. Im Test waren alle acht CPU-Kerne mit Simultaneous Multithreading (SMT; 16 Threads) aktiv.

Der UserBenchmark-Eintrag hat ein vietnamesischer Nutzer mit einem B550-Mainboard erstellt. Die Ryzen-4000G-Serie wird die ersten Kombiprozessoren enthalten, die auf Platinen mit B550-Chipsatz laufen – Ryzen 3000G gibt AMD für B550 nicht frei. Andersherum ist der Stand für Ryzen 4000G auf X470- und B450-Mainboards unklar: AMD nennt bisher eine Unterstützung für Ryzen-3000-CPUs mit Zen-2-Rechenkernen. Da die Kombiprozessoren mit GPU immer eine Generation hinterherhinken, Ryzen 4000G also ebenfalls auf die Zen-2-Architektur setzt, könnten die Modelle auf der 400er-Reihe laufen.

Modellreihe Codename CPU-Architektur Einsatzort GPU TDP
Ryzen 4000 Vermeer Zen 3 Desktop - ≥ 65 W
Ryzen 4000G Renoir Zen 2 Desktop Vega 65 W
Ryzen 4000H Renoir Zen 2 Notebook Vega 45 W
Ryzen 4000U Renoir Zen 2 Notebook Vega 15 W
Ryzen 3000 Matisse Zen 2 Desktop - ≥ 65 W
Ryzen 3000G Picasso Zen+ Desktop Vega 65 W
Ryzen 3000H Picasso Zen+ Notebook Vega 45 W
Ryzen 3000U Picasso Zen+ Notebook Vega 15 W

Mit „Renoir“ (Ryzen 4000G) bringt AMD seine Kombiprozessoren in eine höhere Leistungsklasse als noch „Picasso“ (Ryzen 3000G, Zen+) vom Juli 2019. Der Chiphersteller verdoppelt die Anzahl der CPU-Kerne bei gleichzeitig höherer Leistung pro Takt. Anders als der bisherige Desktop-Achtkerner Ryzen 7 3700X und seine Schwestermodelle (Codename: „Matisse“) bestehen die neuen Kombiprozessoren aus einem einzelnen Siliziumchip und nicht aus zwei bis drei zusammengesetzten. Infolgedessen verkleinert AMD unter anderem den Level-3-Cache auf 8 MByte.

Die integrierte Vega-8-GPU legt einen recht moderaten Leistungssprung hin, sodass diese nur Einsteiger-Grafikkarten ersetzen kann. Für eine eigenständige Grafikkarte stellt „Renoir“ acht PCI-Express-3.0-Lanes bereit – im Gegensatz zu den 16 PCIe-4.0-Lanes von „Matisse“. Bei Notebooks kommen die Zen-2-Kombiprozessoren schon als Ryzen 4000U und Ryzen 4000H zum Einsatz.

[Update, 8.5.20, 17:00 Uhr:] Wie "Complicated" im Forum mitteilte, wurde der Eintrag im UserBenchmark als wahrscheinlicher Fake identifiziert. Die Ankündigung von Ryzen 4000G sollte nichtsdestotrotz innerhalb der kommenden Monate erfolgen.

(mma)