AMD, Infineon und DuPont gründen Joint-Venture

Infineon, AMD und der texanische Halbleiterausrüster DuPont Photomasks gründen ein millionenschweres Joint Venture in Dresden.

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  • dpa

Der Münchner Chiphersteller Infineon, der US-amerikanische Prozessorenhersteller AMD und der texanische Halbleiterausrüster DuPont Photomasks gründen ein millionenschweres Joint Venture in Dresden. Das vom Freistaat gehegte "Silicon-Valley an der Elbe" kommt damit auf dem Weg zu einem führenden High-Tech-Standort in Europa wieder ein gutes Stück voran.

Infineon, AMD und DuPont wollen in der Landeshauptstadt gemeinsam ein Zentrum errichten und betreiben, in dem lithographische Masken für Chips mit kleineren Strukturgrößen entwickelt und in Musterstückzahlen hergestellt werden. Mit diesen Masken werden Wafer belichtet. Die Unternehmen wollen mit dem gemeinsamen "Maskenhaus" ihre Positionen im weltweiten Wettbewerb um die nächsten Halbleitergenerationen weiter ausbauen.

Dazu gründen die drei Firmen das Joint Venture unter dem Namen Advanced Mask Technology Center GmbH & Co. KG (AMTC), an dem die Kooperationspartner zu je einem Drittel beteiligt sind. Für das neue Unternehmen mit künftig rund 170 Mitarbeitern sind in den nächsten fünf Jahren Investitionen in Höhe von rund 360 Millionen Euro vorgesehen. DuPont Photomasks wird zudem ein eigenes Unternehmen gründen, das die Volumenproduktion von lithographischen Masken in Dresden übernimmt. Hierfür sollen im selben Zeitraum rund 170 Millionen Euro aufgewendet und etwa 200 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Das "Maskenhaus" und das neue Unternehmen von DuPont Photomasks werden unter einem Dach untergebracht. Der Gebäudekomplex soll in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Dresdner Werken von Infineon (4300 Mitarbeiter) und AMD (1900 Mitarbeiter) bis Anfang nächsten Jahres errichtet werden. Schon im nächsten Monat soll der Grundstein gelegt werden. Die Produktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2003 anlaufen.

Infineon betreibt derzeit ein "Maskenhaus" mit rund 230 Mitarbeitern in München, das Masken ausschließlich für die weltweiten Infineon-Fertigungsstandorte produziert. Nun kündigte Infineon den Rückzug aus der kompletten Eigenentwicklung von Masken zu Gunsten der neuen Kooperation an, um Kosten zu sparen. Beschäftigte des Münchner Zentrums könnten sich in Dresden bewerben. Infineon und DuPont vereinbarten zudem, dass DuPont Photomasks für die Dauer von zehn Jahren strategischer Lieferant für lithographische Masken sein wird.

"Das AMTC in Dresden wird mittelfristig zum neuen Motor unserer Halbleiterentwicklung", so Infineon-Vorstandsmitglied Andreas von Zitzewitz. Auch AMD sieht das neue Zentrum als ideale Ergänzung zu seinem Dresdner Halbleiterwerk. Ministerpräsident Milbradt sparte dann auch im Landtag nicht mit Lob: Das Projekt sei ein Beispiel für die weltweite Beachtung Sachsens als Standort für die Mikroelektronik. (dpa) / (tol)