5G fürs iPhone: Apple bindet sich länger an Qualcomm-Chips

Apple scheint mit dem hauseigenen Mobilfunkmodem noch nicht zufrieden: Bis mindestens 2026 sollen Snapdragon-Chips in iPhones für 5G-Support sorgen.

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5G fürs iPhone – Apple-Event

Seit dem iPhone 12 ist 5G mit an Bord.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple schafft es offensichtlich nicht, sich vom Mobilfunkspezialisten Qualcomm zu lösen. Der iPhone-Hersteller hat einen riesigen Liefer-Deal für 5G-Modems offensichtlich um mindestens drei Jahre verlängert: Das neue Abkommen gilt für 5G-Chips der Snapdragon-Reihe und deckt "Smartphone-Verkaufsstarts" in den Jahren 2024, 2025 und 2026 ab, wie Qualcomm am Montag mitteilte.

Die Ankündigung des Lieferabkommens erfolgt einen Tag vor der Ankündigung des iPhone 15. Zwischenzeitlich wurde spekuliert, dass es die letzte iPhone-Modellreihe mit Qualcomm-Modem sein könnte. Der vorausgehende Liefer-Deal der Konzerne über 5G-Chips sollte Ende 2023 auslaufen. Schätzungen von Analysten zufolge sorgt Apple für rund ein Viertel des Umsatzes bei Qualcomm.

Der Chip-Spezialist warnte Investoren im vergangenen Jahr bereits, dass Qualcomm rund 80 Prozent des Geschäfts mit Apple verlieren könnte, bis Apple dann offenbar eine neue Großbestellung für das iPhone 15 in Auftrag gab. Für das iPhone 2026 warnt Qualcomm nun erneut, es habe dann nur noch einen Anteil von 20 Prozent des Lieferabkommens. Finanzielle Details des Deals wurden nicht publik.

Die Verlängerung des Lieferabkommens deutet an, dass Apple bei der Entwicklung eines eigenen Mobilfunk-Basebands langsamer vorankommt als erwartet. Im Jahr 2020 bestätigte Apples Chip-Chef auf einer internen Veranstaltung, dass das Unternehmen an dieser weiteren Smartphone-Kernkomponente arbeitet. Das sei ein "entscheidender strategischer Übergang", der die Basis für weitere Innovation legen soll, hieß es damals. Seitdem wird fast jedes Jahr über ein iPhone mit Apple-Modem spekuliert. Inzwischen gilt als wahrscheinlicher, dass Apple die Eigenentwicklung zuerst in einer weniger wichtigen Modellreihe testen könnte – etwa dem iPad, der Apple Watch oder einem neuen Einsteiger-iPhone – bevor der Chip in die Flaggschiffmodelle wandert, die einen erheblichen Teil des Umsatzes bringen.

Apple hatte 2019 Intels Modemgeschäft für 1 Milliarde US-Dollar übernommen, mitsamt rund 2200 Mitarbeitern und zahlreichen Patenten. Davor hatten Apple und Qualcomm einen mehrjährigen, hässlichen Patentstreit ausgefochten, der im Frühjahr 2019 plötzlich beigelegt worden war. Zwischen den Unternehmen besteht auch ein Patent-Lizenzabkommen, das bis mindestens 2025 läuft.

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(lbe)