Industriepolitik: Unklare Folgen der Milliarden von US-Investitionen

Die USA wollen viele hundert Milliarden Dollar in Industrie, Forschung und Entwicklung investieren. Der Staat greift immer stärker ein.

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US-Präsident Joe Biden eröffnet die Baustelle für die neue 20-Milliarden-Dollar-Chipfabrik von Intel in Ohio. , Intel Corporation

US-Präsident Joe Biden eröffnet die Baustelle für die neue 20-Milliarden-Dollar-Chipfabrik von Intel in Ohio.

(Bild: Intel Corporation)

Lesezeit: 14 Min.
Von
  • David Rotman
Inhaltsverzeichnis

Es war der perfekte politische Fototermin. Anlass war der Spatenstich für Intels riesige 20-Milliarden-Dollar-Chipfabrik im vergangenen September. Bagger verteilten sich auf einer noch leeren, hunderte Hektar großen Baufläche am Rande von Columbus, Ohio. Auf einem schlichten Podium mit dem Siegel des Präsidenten sprach Joe Biden darüber, den Begriff "Rust Belt" (Rostgürtel) für die älteste und größte Industrieregion der USA auszumustern. Dieser verbreitete sich in den 1980er-Jahren als Reaktion auf die rapide schrumpfende Stahlindustrie im Mittleren Westen.

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Seit Ende 2021 hatte der Präsident erfolgreich drei wegweisende Bundesgesetze durchgebracht. Sie versprechen, mit atemberaubenden Beträgen die Technologielandschaft des Landes umzukrempeln: Der "Infrastructure Investment and Jobs Act" stellt 550 Milliarden Dollar bereit, der "CHIPS and Science Act" 280 Milliarden, der "Inflation Reduction Act" 390 Milliarden.

Dies ist die aggressivste Bundesförderung für Wissenschaft und Technologie seit Jahrzehnten. Vom Ende des Rust Belt zu sprechen, mag zwar eine typische politische Übertreibung sein, aber es ist klar, worum es geht: Die Ausgabenorgie soll die industrielle Basis wiederbeleben. Der CHIPS Act beispielsweise hatte Intel bereits veranlasst, den Bau der Anlage in Ohio voranzutreiben.

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